A. Merkel zur Corona-Krise

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Liebe Mitbürgerinnen liebe Mitbürger! Das Corona Virus verändert zurzeit das Leben in unserem Land dramatisch. Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst! Seit der deutschen Einheit, – nein, – seit dem zweiten Weltkrieg gab es keine Herausforderung an unser Land mehr, bei der es so sehr auf unser gemeinsames solidarisches Handeln ankommt. Es wird weltweit unter Hochdruck geforscht, aber noch gibt es weder eine Therapie gegen das Corona Virus noch einen Impfstoff. Solange das so ist, gibt es nur eines, – und das ist die Richtschnur all unseres Handelns, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, sie über die Monate zu strecken und so Zeit zu gewinnen, – Zeit, damit die Forschung ein Medikament und einen Impfstoff entwickeln kann, aber vor allem auch Zeit, damit diejenigen, die erkrankten, bestmöglich versorgt werden können.

Deutschland hat ein exzellentes Gesundheitssystem, – vielleicht, eines der besten der Welt. Das kann uns Zuversicht geben. Aber auch unsere Krankenhäuser wären völlig überfordert, wenn in kürzester Zeit zu viele Patienten eingeliefert würden, die einen schweren Verlauf der Corona-Infektion erleiden. Das sind nicht einfach abstrakte Zahlen in einer Statistik, sondern das ist ein Vater oder Großvater, eine Mutter oder Großmutter, eine Partnerin oder Partner. Es sind Menschen! Und wir sind eine Gemeinschaft, in der jedes leben und jeder Mensch zählt. Es geht darum, dass Virus auf seinem Weg durch Deutschland zu verlangsamen. Und dabei müssen wir, – das ist existenziell, – auf eines setzen: das öffentliche Leben, soweit es geht, herunterzufahren, natürlich, mit Vernunft und Augenmaß, denn der Staat wird weiter funktionieren, die Versorgung wird selbstverständlich weiter gesichert sein, und wir wollen so viel wirtschaftlicher Tätigkeit wie möglich bewahren.  Aber alles, was Menschen gefährden könnte, alles, was dem einzelnen, aber auch der Gemeinschaft schaden könnte, – das müssen wir jetzt reduzieren.

Wir müssen das Risiko, dass der eine den anderen ansteckt, so begrenzen, wie wir nur können. Ich weiß, wie dramatisch schon jetzt die Einschränkungen sind. Keine Veranstaltungen mehr, keine Messen, keine Konzerte und vorerst auch keine Schule mehr, keine Universität, kein Kindergarten, kein Spiel auf einem Spielplatz. Ich weiß, wie hart die Schließungen, auf die sich Bund und Länder geeinigt haben, in unser Leben und auch unser demokratisches Selbstverständnis eingreifen. Es sind Einschränkungen, wie es sie in der Bundesrepublik noch nie gab. Ich versichere Ihnen: die Bundesregierung tut alles, was sie kann, um die wirtschaftlichen Auswirkungen abzufedern und vor allem, um Arbeitsplätze zu bewahren.

Wir können und werden alles einsetzen, was es braucht, um unseren Unternehmen und Arbeitnehmern durch diese schwere Prüfung zu helfen. Und alle können sich darauf verlassen, dass die Lebensmittelversorgung jederzeit gesichert ist. Und wenn Regale einen Tag mal leergeräumt sind, so werden sie nachgefüllt. Jedem, der in den Supermärkten unterwegs ist, möchte ich sagen: Vorratshaltung ist sinnvoll, war es im Übrigen immer schon, aber mit Maß. Hamstern, als werde es nie wieder etwas geben, – ist sinnlos und letztlich vollkommen unsolidarisch.

Alle staatlichen Maßnahmen gingen ins Leere, wenn wir nicht das wirksamste Mittel gegen die zu schnelle Ausbreitung des Virus einsetzen würden. Und das sind wir selbst. Sowie unterschiedslos jeder von uns von dem Virus betroffen sein kann, so muss jetzt auch jede und jeder helfen. Zuallererst indem wir ernst nehmen, worum es heute geht, – nicht in Panik verfallen, aber auch nicht einen Moment denken, auf ihn oder sie komme es doch nicht wirklich an. Niemand ist verzichtbar! Alle zählen. Es braucht unser aller Anstrengung. Das ist, was eine Epidemie uns zeigt, – wie verwundbar wir alle sind, wie abhängig von den rücksichtsvollen Verhalten anderer, aber damit eben auch wie wir durch gemeinsames Handeln uns schützen und gegenseitig stärken können. Es kommt auf jeden an! Wir sind nicht verdammt, die Ausbreitung des Virus passiv hinzunehmen. Wir haben ein Mittel dagegen, wir müssen aus Rücksicht voneinander Abstand halten. Der Rat der Virologen ist ja eindeutig: kein Handschlag mehr, gründlich und oft die Hände waschen, mindestens eineinhalb Meter Abstand zum nächsten und am besten kaum noch Kontakte zu den ganz Alten, weil sie eben besonders gefährdet sind. Im Moment ist nur Abstand Ausdruck von Fürsorge, deswegen bitte ich sie: glauben sie keinen Gerüchten, sondern nur den offiziellen Mitteilungen, die wir immer auch in viele Sprachen übersetzen lassen. Wir sind eine Demokratie, wir leben nicht von Zwang, sondern von geteilten Wissen und Mitwirkung. Dies ist eine historische Aufgabe und sie ist nur gemeinsam zu bewältigen