Feste und Bräuche im Sommer

Im Sommer mussten die Bauern früher viel arbeiten, deshalb gibt es im Sommer nur wenige Feste. Heute feiert man im Sommer unter anderem Straßen- oder Stadtfeste.

Das Pfingstfest (Pfingsten) ist das letzte große Fest im Kalender der Kirche und wird 50 Tage nach Ostern gefeiert. An diesem Tag wird der Geburtstag der Kirche oder Gemeinde gefeiert. In Deutschland gibt es zwei Pfingstfeiertage, so dass viele auch an diesen Tagen Urlaub machen, in der Natur wandern oder sich zu Hause erholen. Früher gab es viele Pfingstbräuche, die aber heute meistens nicht mehr gepflegt werden.

Manche Pfingstbräuche haben sich auch auf die Maifeier verlagert, wie das Schmücken der Häuser mit Maiengrün, vor allem mit Birkenlaub. Auch heute feiert die Kirche dieses wichtige Fest. Oft gibt es Gottesdienste im Freien oder größere Treffen.

Der Johannistag. Seit dem 5. Jahrhundert wird der 24. Juni als Geburtsfest Johannes des Täufers gefeiert. Früher war dies bei den Germanen, Kelten und Slawen der Tag der Sommersonnenwende. Es war eines ihrer größten Feste im Jahreslauf. Die Sonne steht dann am höchsten, und sie dachten, dass sie dann am meisten Macht besitzt. Das machte Ihnen Angst. Sie wollten die Fruchtbarkeit ehren und feierten ein Reinigungsfest, bei dem sowohl Wasser als auch Feuerbräuche eine besondere Rolle spielten. Für das einfache Volk übernahm die Johannisnacht die Rolle der alten Mittsommernacht, in der altem Volksglauben zufolge Hexen und Dämonen los sind und lauter seltsame Dinge geschehen.

Auch heute werden die milden Sommernächte oft zum Feiern genutzt, obwohl es in Deutschland Johannisfeiern kaum mehr gibt. Wo solche Feiern noch stattfinden, ist das Johannis- oder Sonnenwendfeuer weiterhin der Mittelpunkt. Man singt, tanzt und springt über das Feuer. Und manchmal sieht man von den Bergen brennende Räder herabzurollen, die so genannten “Sonnenräder”. Das war ein Brauch der Germanen. Aber viele Menschen kennen den Johannistag heute nur noch dem Namen nach. Auf ihn deuten auch die Namen der Johannisbeere, des Johanniskäfers, des Johanniskrautes oder des Johannisbrotes hin.

An Johannes den Täufer zu erinnern, ist heute noch genau so aktuell wie früher. Er hat die Menschen seiner Zeit wachgerüttelt und sie zur Umkehr zu Gott aufgerufen. “Kehrt um! Ändert euer Leben! Es ist Zeit. Gott hat euch eine letzte Frist gesetzt.” Diese Worte waren damals nicht beliebt und sind es heute ebenso wenig, aber sie sind immer noch nötig. Johannes hatte den Mut sie auszusprechen und auf Jesus hinzuweisen. Da findet die Symbolik dieses Festes ihren wahren Sinn.

Wörterverzeichnis

die Gemeinde церковна громада, парафія церковная община, приход
der Heilige Geist Святий Дух Святой Дух
auf die Maifeier verlagern перенести на Травневі свята перенести на Майские праздники
das Geburtfest Johannes des Täufers Різдво Іоанна Хрестителя Рождество Иоанна Крестителя
die Fruchtbarkeit ehren ушановувати родючість чествовать плодородие
das Reinigungsfest свято очищення праздник очищения
deuten auf (Akk.) вказувати (на щось) указывать (на что-то)
wachrütteln розбудити разбудить